Essbare Wildpflanzen – Steffen Guido Fleischhauer

Zugegeben, es mag am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig sein mit diesem Buch zu arbeiten. Kann aber auch daran liegen, dass ich damals ein Neuling darin war mitten in der Natur zu stehen und mit einem Buch in der Hand herauszufinden was von dem ganzen Grün um mich herum essbar ist … und was eben nicht. Nach und nach ist diesen Taschenbuch, das ich fast immer im Rucksack mit schleppe ein fast unverzichtbares Werkzeug geworden.

Wer ein reines Bestimmungsbuch unserer heimischen Flora sucht, ist mit anderen Büchern sicherlich besser Beraten (z.B. “Was Blüht denn da?“). Auch legt dieses Taschenbuch wohl keinen Anspruch auf Vollständigkeit, dafür hat Herr Fleischhauer eine Enzyklopädie verfasst. Dieses Buch ist einfach ein handlicher und perfekter Begleiter um sich umfangreich über die gängigsten Vertreter der nützlichen Pflanzen um uns herum zu informieren. Über Inhaltsstoffe, Verwendungsmöglichkeiten, Erntezeiten, Erkennungs- und Unterscheidungsmerkmale. Eher ein Nachschlagewerk, das durch seinen gut durchdachten Aufbau auch bedingt zur Bestimmung geeignet ist. Denn es schafft den Spagat die Pflanzen sowohl nach BlütenForm und Farbe, als auch nach Form der Blätter zu sortieren. Es verdeutlicht auf den ersten Blick, welche Pflanzenteile verwendbar sind. Zu den meisten Pflanzen gibt es neben einem Farbfoto auch eine zwar einfarbige aber dennoch aussagekräftige Illustration. Lediglich an zwei oder drei Stellen war deren Positionierung im Hinblich auf die Zuordnung etwas verwirrend.

Gliederung nach Blütenform und -farbe. Und eine Skala hat die Umschlagsklappe auch.
Verwendbare Pflanzenteile direkt auf den ersten Blick. Am Rand die Einteilung nach Blattform.
Blüht eine Pflanze mal nicht lässt sich auch nach der Blattform suchen. Ganz ohne verwirrende Nomenklatur.

Ein kurzes Kapitel über die wichtigsten eben NICHT essbaren Pflanzen ist ebenso enthalten. Hier fehlen für meinen Geschmack jedoch noch ein paar wichtige Vertreter und eine noch genauere Darstellung der Erkennungsmerkmale im Vergleich der weißen Doldengewächse wäre wünschenswert. Aber das ist jammern auf hohem Niveau.

Erst nach einiger Zeit der Arbeit mit dem Buch entdeckt, sind die unterschiedlichen Verzeichnisse im Buch ein wahrer Seegen, den ich nicht mehr missen möchte. Neben dem obligatorischen Verzeichnis nach Planzennamen (botanisch und deutsch) gibt es auch eines nach Inhaltsstoffen, eines nach medizinischer Indikation und sogar nach kulinarischer Verwendung. In einem Appendix sind wichtige Inhaltsstoffgruppen erklärt und es gibt sogar eine Art Erntekalender in dem sehr übersichtlich dargestellt ist welchen Teil welcher Pflanze man in welchem Zeitraum am besten verwendet.

Ein tolles Buch, das ich jedem der sich mit unserer heimischen Pflanzenwelt beschäftigen möchte wärmstens ans Herz legen möchte.

Passend zu den Büchern gibt es auch eine schöne Webseite. (-> www.essbare-wildpflanzen.de)

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